Du willst einen Artikel lesen, nur halt nicht jetzt? In Teil 2 meiner Basic Workflow-Reihe zeige ich dir eine ganz einfache und vor allem schon eingebaute Möglichkeit, um genau das zu tun: Artikel später lesen. Keine extra Software, keine Kosten, kein Stress.
Jede*r kennt es: Man scrollt durch eine Website, Twitter oder Facebook und stößt auf einen spannenden Artikel, hat aber gerade wirklich keine Zeit, ihn auch zu lesen. Was also tun? Einfach darauf vertrauen, dass man später schon daran denken wird und ihn auch noch wieder findet? Mal ehrlich: Das klappt doch sowieso nicht. Vielleicht ein Lesezeichen im Browser anlegen? Möglich, aber irgendwie auch unschön und umständlich. Was also tun, um den Artikel später lesen zu könne?
Vor einiger Zeit habe ich hier über Dienste wie Instapaper oder Pocket geschrieben. Jede zusätzliche App erhöht aber natürlich die Komplexität und darauf haben viele – verständlicherweise – keine Lust. Wie gut, dass die gängigen Browser schon Funktionen mitbringen, um Artikel zu einem beliebigen Zeitpunkt zu lesen.
Safari hält einfach
Wer einen Mac oder das iPad nutzt, wird in vielen Fällen mit Apples eigenem Browser _Safari_ surfen, einfach weil er ein richtig guter Browser und schon vorinstalliert ist. Artikel speichern funktioniert dabei über die Leseliste. Auf dem Mac muss man einfach auf das eingekreiste Plus klicken, welches links in der Adresszeile erscheint, wenn man den Mauszeiger dorthin bewegt.
Auf dem iPad oder iPhone geht man dafür ins Teilen-Menü und klickt auf den Menüpunkt Zur Leseliste hinzufügen. In beiden Fällen erscheint der jeweilige Artikel sofort in der Leseliste, die sich links am Bildschirmrand platziert und sich hinter dem Brillen-Symbol verbirgt. Dieses wiederum zeigt sich, wenn man auf das Seitenleisten-Symbol (Mac)
oder das kleine Buch neben der Adresszeile (iPad) drückt.
Wichtiger Tipp: Aktiviert in den Einstellungen für Safari, dass Artikel automatisch offline gesichert werden. So sind sie auch dann verfügbar, wenn ihr mal nicht mit dem Internet verbunden seid, beispielsweise im Flugzeug. Falls ihr mehrere Geräte besitzt, beispielsweise einen Mac und ein iPad, wird die Leseliste über euren iCloud-Account synchronisiert, sodass ihr alle Artikel überall habt.
Hier ist das Support-Dokument für iOS und hier für den Mac.
Firefox integriert Pocket
Firefox geht einen anderen Weg als Safari und lagert das Feature aus, integriert es aber auch wieder. Mozilla, die Firma hinter Firefox, hat 2017 nämlich Pocket gekauft. Das ist der Dienst, den ich neben Instapaper auch schon auf diesem Blog vorgestellt habe. Seitdem ist Pocket fester Bestandteil von Firefox.
Das ist natürlich praktisch, da Pocket ein ausgereiftes Produkt ist, das seit Jahren entwickelt wird. Der Nachteil ist, dass man noch mal einen extra Account benötigt. Allerdings kann man hierfür – und hier macht sich die tiefe Integration bezahlt – sein Firefox-Konto benutzen. Dieses dient sonst dazu, die Browsing-Historie, Lesezeichen und einiges anderes zwischen Geräten zu synchronisieren. Hat man so einen Account, kann er künftig auch die Leseliste übertragen.
Eine ausführliche Anleitung findet ihr hier.
Später lesen mit Google? Chrome geht einen anderen Weg
Google Chrome geht nochmal einen anderen Weg, der weniger integriert, dafür etwas freier in der Benutzung ist. Hier gibt es keine Leseliste, zumindest nicht auf dem Desktop. Stattdessen speichert man die Website an sich auf dem Computer wie eine Datei, die man herunterlädt.
Um das zu tun, klickt man einfach auf die drei Punkte ganz rechts im Browser, wählt den Menüpunkt Weitere Tools und dann Seite speichern unter… . Es öffnet sich ein Speicherdialog, in dem man Titel, Speicherort und Format auswählen kann. Es reicht dann, den entsprechenden Ordner zu öffnen und doppelt auf die Datei zu klicken. Die Website wird dann auch ohne Internetverbindung im Browser geöffnet, da man sie ja lokal heruntergeladen hat.
Um eine Synchronisierungslösung muss man sich dann allerdings selbst kümmern. Am besten ist es wohl, wenn man einen Ordner in einer Cloud anlegt, die dann über verschiedene Geräte hinweg synchronisiert.
Mobil gibt es seltsamerweise eine “richtige” Leseliste, die sich ebenfalls hinter dem Symbol mit den drei Punkten verbirgt. Diese funktioniert dann ganz intuitiv. Hier geht’s zum Support-Dokument von Google.