Wer das wunderbare Buch „Per Anhalter durch die Galaxis“ von Douglas Adams gelesen hat, wird auch den Babelfisch kennen. Diesen kann man sich ins Ohr einführen und fortan jegliche Sprache verstehen. Was für eine schöne Vorstellung — mal abgesehen davon, dass man einen Fisch im Ohr tragen müsste.
Allerdings stellt sich dieses Problem eh nicht, es gibt leider keinen Babelfisch. Stattdessen existieren aber diverse Onlinedienste und Apps, die es sich zum Ziel gesetzt haben, alle möglichen Sprachen zu übersetzen. Die mit Abstand am meisten genutzte Möglichkeit dürfte der Google Translator sein. Das Problem ist, dass er nicht sonderlich gut ist. Vor allem bei komplexen Satzstrukturen, verheddert sich Google schnell.
Übersetzungsqualität, bei der die Kinnlade herunterklappt
Viel besser, und damit meine ich VIEL besser, funktioniert der Online-Dienst deepl.com. Die Seite ist sehr simpel, aber zweckführend aufgebaut. Links ein Feld für den Ausgangstext, rechts ein Feld für die Übersetzung. DeepL spricht dabei momentan sieben Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch, Niederländisch, sowie Polnisch. Das dürfte für die meisten ausreichend sein. Ich selbst nutze es im Normalfall für Übersetzung von Deutsch auf Englisch oder vice versa. Oftmals auch als Test für meine eigenen englischsprachigen Texte.
Und das beste: der Service ist kostenlos. Man kann einfach Text übersetzen lassen. Darüber hinaus bietet DeepL aber auch verschiedene Abos an (DeepL Pro), die sich an Einzelnutzer*innen, Entwickler*innen oder Teams richtet und entsprechend unterschiedlich viel kosten. Der günstigste Tarif richtet sich an Einzelnutzer*innen und kostet 5,99€ pro Monat bei jährlicher Zahlweise. Dafür kann man aber nicht nur einzelne Textschnipsel, sondern ganze Dokumente übersetzen lassen — bei Bewahrung der Formatierung. Das wird zwar eine notarielle Übersetzung für Verträge u.ä. nicht ersetzen, dürfte aber dennoch für den ein oder die andere extrem interessant sein.
Und was ist mit dem Datenschutz?
Muss ich befürchten, dass meine Dokumente fortan auf den Servern von DeepL ihr Dasein fristen? DeepL sagt hier, dass bei einem DeepL Pro-Abo die Dokumente direkt nach Übersetzung gelöscht werden. Ich schätze, hier muss man der Firma vertrauen. Allerdings ist der Sitz von DeepL in Deutschland. Damit unterliegen sie der DSGVO und allen hier gültigen Regularien bezüglich Datenschutz. Das ist schon mal eine gute Nachricht. Ich konnte leider nicht in Erfahrung bringen, was mit den Textschnipseln passiert, die man übersetzen lässt.
Man sollte also eventuell davon absehen, sehr vertrauliche Dokumente und/oder Textpassagen mit DeepL zu übersetzen. Für alles andere würde ich die Seite aber vorbehaltlos empfehlen. Die Übersetzungsqualität ist einfach großartig und erleichtert das mehrsprachige Arbeiten enorm.
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