Du ärgerst dich auch über das langweilige Referat deines Kommillitonen? Mach es besser! 3 Tipps, für eine richtig gute Präsentation
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Früher oder später ereilt es jede*n: Ein Referat steht an. Für manche ist es das leichteste auf der Welt, für viele aber nicht gerade toll und für andere sogar der blanke Horror. Der blanke Horror sind Referate aber viel zu oft auch für die Zuhörenden. Oft wird mehr vorgelesen als präsentiert, oder es kommt zu absurden und völlig vermeidbaren Technikpannen. Dabei muss das alles nicht sein. Wäre es nicht viel toller, wenn man einfach mal eine richtig gute Präsentation raus haut und alle beeindruckt? Diese 3 Punkte solltest du dafür beachten.
Fühle dich verantwortlich!
Bevor ich was zur Technik sage, kurz ein paar allgemeine Worte. Niemand ist als Präsentationsgenie auf die Welt gekommen. Hinter guten Präsentationen steckt immer viel Übung. Möchte man es also gut machen, ist es nicht damit getan, nur die Stichpunkte auszuarbeiten und ein paar Slides zu machen. Viel mehr mehr muss man sich für seine Präsentation verantwortlich fühlen. DU bist es, der da etwas vermitteln möchte. Kümmere dich also auch wirklich darum.
Ein erster Schritt wäre schon mal rechtzeitig anzufangen. Referate werden zum Beispiel im Normalfall am Semesteranfang vergeben. Was spricht dagegen, gleich dann anzufangen? Eine Präsentation, die zwei Tage vorm Termin erstellt wird, wird meist schlecht, weil du einfach keine Zeit mehr hast, verschiedene Ideen auszuprobieren und reifen zu lassen. Nimm dir also ein bisschen Zeit, brainstorme, fertige eine Version an, lasse sie ein wenig liegen und überarbeite sie.
Wenn du deine Präsentation dann ausgearbeitet hast, muss sie geprobt werden. Es macht einfach einen Unterschied, ob man sie lediglich niederschreibt oder auch laut durchspricht. Wenn die Worte das erste Mal über deine Lippen kommen, wirst du merken, dass manches gar nicht so gut funktioniert, wie du dir das in deinem Kopf vorgestellt hast. Blöd, wenn dieses erste Mal deine eigentliche Präsentation ist. Natürlich gibt es Naturtalente, die meisten werden aber nicht aus dem Stegreif perfekt formulieren können. Stell dich also zuhause hin und spiele die gesamte Präsentation durch. Mach dir Notizen, was gut und was schlecht funktioniert und ändere sie dann entsprechend.
Die beste Präsentation ist die, die du wirklich verstanden hast. Ich weiß, dass das nicht immer möglich oder notwendig ist. Du solltest aber immer ziemlich genau wissen, was du wann wie sagst. Wer weiß worüber er oder sie spricht, kann auch viel besser mit Nervosität umgehen. Blackouts passieren nur, wenn man versucht sich an etwas zu erinnern. Wer aber wirklich weiß, worum es geht, hat immer einen Anker, zu dem man zurückkehren kann.
Schluss mit Fortsetzungsromanen
Ein zweiter gravierender Fehler den viele, auch erfahrene Redner*innen, machen, ist die Slides völlig zu überladen. Oft steht dort einfach das Gesagte eins zu eins drauf. Was soll das bringen? Zuhörer*innen können sich nur auf eine Sache konzentrieren. Entweder sie hören euch zu oder sie lesen die Folien. Wenn dann aber wahnsinnig viel auf den Slides steht, verliert ihr euer Publikum. Sie sind ja die ganze Zeit mit lesen beschäftigt.
Dagegen hilft nur radikal zu kürzen. Slides sollten nicht mehr eine Zusammenfassung des Gesagten sein. Viel mehr sollten sie Bilder beinhalten, die eure Kernideen unterstreichen oder versinnbildlichen. Kurze (!) Zitate sind sicher auch denkbar, genauso wie Modelle anhand derer man komplexe Zusammenhänge erläutert. Überlege beim Erstellen von Slides immer, welchen Zusatznutzen sie bringen und wie du mit ihnen interagieren willst.
Ein guter Tipp ist die Älteste-Person-im-Raum-Regel. Nimm die älteste Person, die bei deinem Vortrag im Raum sein wird, schätze ihr Alter und wähle deine Schriftgröße danach aus. Das Alter der Person entspricht der Schriftgröße. Das hat zwei Vorteile: Du wirst deine Folien nicht überladen und es ist sichergestellt, dass alle alles erkennen können.
Ebenso solltest du darüber nachdenken, keine Stichpunkte zu benutzen. Wenn auf einer Slide drei Stichpunkte sind, sendet das das Signal, dass nur diese drei Punkte von Belang sind — obwohl du vielleicht viel mehr rüberbringen möchtest. Arbeite lieber mit Bildern, die das Gesagte unterstützen. So sprichst du auch unterschiedliche Lerntypen an. Solche, die eher über Zuhören lernen und solche, deren Gehirn eher visuell funktioniert.
Keine Ausreden bei der Technik
Dieser Punkt schließt an den ersten an. Sich für seine Präsentation verantwortlich zu fühlen, beinhaltet auch die Technik im Griff zu haben. Manchmal hat man das Gefühl, dass ausfallende Technik fast zum guten Ton gehört. Mach Schluss mit damit. Es ist eigentlich gar nicht so schwer, das in den Griff zu bekommen, wenn man sich Mühe gibt.
Der erste Punkt ist deine Inhalte auch auf den Beamer zu bekommen. Man sollte also schauen, dass man auch den richtigen Anschluss oder gegebenenfalls Adapter hat. Ältere Laptops hatten im Normalfall VGA-Anschlüsse, heutzutage sind HDMI-Ports aber sehr viel gängiger. Wäre man wirklich zeitgemäß müsste man eigentlich sogar auf USB-C umsteigen. Das Problem ist aber, dass Universitäten natürlich nicht allzu oft ihre Beamer austauschen, weshalb vielerorts noch VGA-Kabel zum Verbinden genutzt werden. Man sollte also unbedingt im Vorfeld in Erfahrung bringen, welchen Anschluss man benötigt und ob das mit dem eigenen Gerät funktioniert. Falls nicht, kaufe rechtzeitig entsprechende Adapter. VGA-HDMI-Adaper kosten fast nichts, können aber Präsentationen retten. Du kannst auch in der IT-Abteilung deiner Uni nachfragen, da kannst du meist kostenlos welche ausleihen.
Noch etwas spezieller ist das Präsentieren mit dem Tablet. Denn auch das geht und kann sogar sehr praktisch sein, da man auf dem Touchscreen sehr einfach zur nächsten Folie gelangen kann. Noch toller wird es, wenn man mit Apple Pencil, Surface Pen oder generell einem Stylus Anmerkungen auf dem Tablet macht und diese dann über den Beamer für alle sichtbar werden. Das sorgt mit Sicherheit für Aufmerksamkeit und kann eine tolle Möglichkeit sein, Sachverhalte zu veranschaulichen. Das einzige, worauf du hier noch mehr achten musst, ist der Adapter. Die Surface-Reihe nutzt USB-C, ergo benötigst du einen USB-C-auf-VGA(*) oder USB-C-auf-HDMI-Adapter(*). Apple nutzt den Lightning-Anschluss.
USB-C-Adaper gibt es online schon für unter 20€, das sollte also kein Problem darstellen. Allerdings sollte man natürlich auch hier vorher überprüfen, ob die Verbindung klappt. Wenn du also ein Referat hälst, einfach schon mal in der Woche davor alles mitbringen und anstecken.
Beim Thema Lightning-Adapter muss man leider etwas tiefer in die Tasche greifen. Ein Lightning-auf-VGA-Adapter(*)kostet momentan satte 59€ bei Apple (etwas weniger bei Amazon(*)), Lightning-auf-HDMI(*)ebenso. Eventuell kann man auf eBay etwas günstigeres finden. Benötigt man den Adapter nur ein einziges Mal, kann man ihn natürlich auch kaufen und nach Gebrauch wieder zurückschicken. Ansonsten gibt es hierfür zwar auch Drittanbieter, diese Produkte funktionieren oft aber nicht zuverlässig. Du kannst es natürlich dennoch probieren. Ich habe auch schon Adapter von Drittanbietern genutzt und so mit meinem iPad präsentiert.
Ist die Adapterfrage aber beantwortet, steht einer erfolgreichen Präsentation nichts mehr im Weg. Ich halte Tablets für eine klasse Alternative, wenn es um das Halten von Präsentationen geht. Entscheidest du dich klassisch für einen Laptop, kannst du auch über einen Klicker nachdenken. Die gibt es schon für zehn bis fünfzehn Euro und wirken extrem professionell, da du damit Folien weiter schalten kannst, ohne an deinen Laptop zu gehen. Viele haben außerdem einen Laserpointer integriert, sodass du einfach etwas auf der Projektion zeigen kannst. So kannst du dich auch besser auf das konzentrieren, was du sagen willst. Eine völlig ausreichendes Produkt ist der Laser Presenter(*) von Restar.
Vorbereitung, Vorbereitung, Vorbereitung
Insgesamt kann man also sagen, dass eine gute Präsentation vor allem eine gut vorbereitete ist. Wer die letzten Stichpunkte erst fünf Minuten vorm Seminar zu Papier bringt, wird nur in den seltensten Fällen seine oder ihre Zuhörer*innen überzeugen können. Proben, das Finden guter Übergänge und Formulierungen ist hier das A und O. Auch technische Probleme lassen sich zu 99,9% vermeiden, wenn man alles durchtestet. Gut vorbereitet ist man zudem sicherer und bekommt Lampenfieber besser in den Griff. Fühle dich also verantwortlich für deine Präsentation und wälze es nicht auf die Umstände ab.